Die Geschichte des Toilettenpapiers
Die Geschichte der Verwendung von Toilettenpapier und der Reinigung des Hintern, hat eine lange Geschichte und Tradition. Schon früh war der Mensch auf die Hygiene bedacht und begann sich Methoden zur Reinigung zu überlegen, wenn auch gleich diese zu heutiger Zeit eher seltsam anmuten mögen.
Die linke Hand als Klopapier
Angefangen hat alles vor langer Zeit mit der "Bösen Hand". Gemeint ist die linke Hand, die in sehr vielen Kulturen zur Körperreinigung diente. Dies ist einer der Gründe warum es Tradition ist, sich mit Rechts die Hand zu geben.
Doch schon bald begann der wohlhabendere Teil der Menschheit Hilfsmittel zum Abwischen zu nutze. Dies ging vom alten Lumpen über Schwämme bis hin zum lebenden Huhn, das gerade griffbereit war. Wie man sich jedoch vorstellen kann konnte sich diese unhygienische Gepflogenheit nicht lange halten.
Chinesen erfanden Toilettenpapier
Ein bedeutender Schritt in der Evolution der Menschheit, der von vielen Historikern noch immer unterschätzt wird begann, als im 14. Jahrhundert in China das erste Toilettenpapier produziert wurde. Diese Kunst verfeinerte 1857 noch weiter und erschuf so schließlich das erste industriell hergestellte Klopapier. Es bestand aus einzelnen Blättern in einer Schachtel und war mit Aloe-Extrakten getränkt. Er bewarb es als "Gayettys medicates Papers" wie im nebenstehenden Bild zu sehen ist. Er ist auch der Mann auf dem anden Photo.
Das perforierte Toilettenpapier auf Rollen, wie wir es Heute kennen, stammt aus dem späten 19. Jahrhundert. 1880 entstand die British Perforated Paper Company. 1890 stellte die Scott Paper Company Toilettenpapier auf Rollen her. Den Siegeszug des Toilettenpapiers konnte nun niemand mehr aufhalten.
Toilettenpapier in Deutschland
In Deutschland gründete Hans Klenk 1928 in Ludwigsburg die erste Toilettenpapierfabrik und wurde damit zu einer Art Vorreiter in der deutschen Toilettenpapierlandschaft. Er gilt noch Heute als einer der Ikonen im Klopapiergeschäft.
Zu jener Zeit bestand eine Rolle aus 1000 Blatt rauen Krepppapiers. 1958 verbreitete sich – aus Amerika kommend – das weichere Tissue-Papier, das auf der Haut viel angenehmer als das Krepppapier ist.
Eine echte Krise - Toilettenpapier Knappheiten
In Japan kam es 1973 während der Ölkrise zu der „Toilettenpapier-Panik“. Das Gerücht einer zu erwartenden Verknappung von Toilettenpapier aufgrund einer Beschränkung der Ölimporte führte zu Hamsterkäufen. Damit kam es zu einer Verknappung, die wiederum die Gerüchte zu bestätigen schien.
Einen ähnlichen Fall gab es damals auch auf Hawaii. Bis in die 1980er Jahre zerschnitt man auch Zeitungen in kleine Blätter, lochte einen solchen Stapel an einer Ecke und hängte ihn mit einem Bindfaden an einem Nagel auf. Als Alternative gab es nach oben offene Holzkästchen, die an der Wand angebracht wurden und mit dem passend geschnittenen Zeitungspapier gefüllt wurden.
Selbst heute finden solche Toilettenpapier-Kriesen noch statt, z.B. die Toilettenpapier-Knappheit im Jahr 2013 in Venezuela.
Toilettenpapier Heute
Seit damals hat sich viel getan und es gibt Toilettenpapier in den verschiedensten Formen, Größen und Arten. Ob Toilettenpapier mit verschiedenen Farben, Klopapier bedruckt mit Mustern oder sogar feuchte Toilettenpapiere - alles ist zu kaufen. Das erste feuchte Toilettenpapier von Hakle ist im nebenstehenden Bild zu sehen.
Es gibt so viele Marken und Hersteller, dass es durchaus möglich ist, seiner Individualität auch bei der Wahl des Klopapieres Ausdruck zu verleihen. Ein echter Genießer wischt sich nicht mit jedem Toilettenpapier den Hintern ab.
Was uns die Zukunft noch für interessante technische Entwicklungen in diesem Bereich bringen wird, kann nur erahnt werden. Doch liegt die Vermutung nahe, dass auch andere Materialien als das immer teurer werdende Papier, der Aufgabe gewachsen wären.